Mensch zu Mensch e.V.

Reisebericht

Hilfstransport vom 23.09. – 02.10.2021 zum Zentralkrankenhaus nach gen. Schuchevitscha Str. 48, 48400 Butschatsch, Oblast Ternopil, Ukraine

 

Fahrer: Peter Klein

Beifahrer: Dr. med. vet. GĂĽnther Brengelmann

Reiseroute: 

Wuppertal – Görlitz – Wroclaw – Kraków – Rzeszów – EU-Außengrenze Medyka – Lviv (Lemberg) – Ternopil – Butschatsch = 1660 KM

Das ist unser 21. Hilfstransport in die Ukraine. Das Datum wurde wie immer auf den September gelegt. In den vergangenen Jahren hatten wir in dieser Jahreszeit immer eine gute und stabile Wetterlage.  

Vorbereitungen:

Abschluss einer ukrainischen Krankenversicherung, die die Behandlung bei einer COVID 19-Erkrankung mit einschlieĂźt.

Der ADAC-Auslandskrankenschutz wird in der Ukraine bei einer COVID 19-Erkrankung nicht anerkannt, da der ADAC dort nicht registriert ist.

Erstellen einer Ladeliste mit ausschließlich Artikeln und medizinischen Geräten für den Krankenhausbedarf mit Angaben über: Gewicht / Volumen / Wert.

Ăśbersetzung der Liste in ukrainische Sprache durch unsere Dolmetscherin Inna.Versenden der Liste zum Krankenhaus nach Butschatsch durch Inna.

Das Krankenhaus versendet diese Liste nach Prüfung durch einen Juristen zum Kommuniqué für humanitäre Angelegenheiten nach Kiew. Wenn es keine Beanstandungen gibt, ist die erste Hürde genommen.    

Anforderung eines Dokumentes beim BAG (Bundesamt fĂĽr GĂĽterverkehr) in Berlin, das einem LKW, der nicht der Schadstoffklasse 6 entspricht, das Befahren der ukrainischen StraĂźen gestattet.

 

Letzte Einkäufe:

Getränke und Lebensmittel für die 10-Tagesreise.

Für den jährlichen Hilfstransport stellt die Stadt Wuppertal (AWG) einen 6,5 T LKW mit Doppelkabine zur Verfügung, wie in den letzten Jahren. Die Doppelkabine ist wichtig, da bei der Einreise in die Ukraine der Zoll die Ladung verplombt und wir danach keinen Zugriff mehr auf wichtige persönliche Sachen haben wie:

Reisetaschen, Getränke, Lebensmittel, Reserverad, Wagenheber, Radkreuz, Werkzeug und Überbrückungskabel. Diese Sachen müssen im Fahrgastraum transportiert werden.

 

Mittwoch, 22.09.2021 – Vorbereitungen und Laden

Abholung des LKW bei der AWG (Abfallwirtschaftsgesellschaft) der Stadt Wuppertal. Laden bei der Spedition, Thomas, Sluis, 58332 Schwelm, dort befindet sich unser Lager. Glücklicherweise bekommen wir professionelle Unterstützung von dem freundlichen LKW-Mechaniker, der seine Werkstatt für die Spedition neben unserem Lager hat. Ohne seine Hilfe hätten wir einige Geräte nur erschwert laden können, das schwere Röntgengerät (sog. C-Bogen), eine Zentrifuge usw. Er hebt die schweren Geräte mit dem Gabelstapler auf die Ladefläche.

 

Die Ladung besteht aus:

dem Röntgengerät, Zubehör für Röntgengerät, Zentrifuge, 8 Kisten Verbandsmaterial, Trage für einen Krankenwagen, 2 große Schaukästen für Röntgenbilder, Kiste Anus Praeter Beutel, Inkubator, Inkubator Zubehör, Absauggerät, Transportisch für OP-Saal, Ultraschallgerät, Defibrilator, Hitzebad / Labor, Abfalleimer Blei für Röntgen, Rüttelbrett groß Labor, Rüttelbrett klein Labor, Kartons mit Hygieneartikeln, Bündel Unterarmstützen, Windeln für Erwachsene, Infusionsständer und Kartons Katheder-Sets steril.  

Diese Artikel und Geräte haben wir im letzten Jahr gesammelt und stammen aus Arztpraxen und Krankenhäusern, diese wurden dort ausgesondert.

 

Die Reise

Tag 1 –  23.09. 2021 nach Zgorzelec / PL

Günther ist bei der Abfahrt krank, Probleme mit der Bandscheibe, mit den Hüften und ist stark erkältet. Er kommt mit, damit ich nicht alleine fahren muss. Abfahrt um 08.00 h in Wuppertal. Das Navi ist schnell programmiert. Da ich mehr als 45 Mal in der Ukraine mit dem LKW und Motorrad war, habe ich viele Favoriten gespeichert.

Die Fahrt mit dem LKW über Kassel – Leipzig – Dresden nach Görlitz verlief ganz entspannt und problemlos. Wir fuhren über die Neiße zum polnischen Teil von Görlitz (Zgorzelec). 

Zuerst zum Tanken, da wir mit dem kleinen 65 Litertank 660 KM geschafft hatten (bei 6,5 T tatsächl.  Gesamtgewicht). Es befanden sich noch 2 Liter im Tank. Danach sind wir zur Wechselstube / Kantor gefahren und haben eine größere Summe € in polnische Zloty getauscht. Unsere gebuchte Übernachtung in Zgorzelec findet in einem preiswerten Pensionat statt. Das ist ein historisches Gebäude, 350 Jahre alt, im sehr schön restaurierten Zustand. Nach dem Abendessen haben wir sehr gut geschlafen.

 

Tag  2 – 24.09.2021 nach Rzeszów / PL

Morgens um 07.00 h waren wir zum Frühstück verabredet. Man muss wissen, dass das Frühstücks-Buffet in Polen immer deftig, großzügig und schmackhaft ist. So habe ich es immer erlebt. Um 08.00 h fuhren wir los zur polnischen A4 in Richtung Wroclaw. Auch diese 600 KM konnten wir ganz entspannt fahren. Über Wroclaw – Katowice – Kraków. Es gab lediglich vor den Kassenhäuschen für die Autobahngebühren einige Staus. 

Am späten Nachmittag kamen wir in Rzeszów an. Der LKW wurde auf dem überwachten Parkplatz des Nachbar-Hotels für knapp 10 € geparkt. Wir übernachteten in einem Hotel am Marktplatz in Rzeszów. Diese Stadt hieß vor dem 2. Weltkrieg Reichshof und hat einen sehr schönen, restaurierten Marktplatz. Alle Häuser und Gaststätten um den Platz sind ebenfalls farblich instandgesetzt, auch das Rathaus auf dem Marktplatz. Hier kann man bei einem Bier noch etwas entspannen. Der morgige Tag wird anstrengend. 

75 KM Fahrt zur EU-Außengrenze nach Medyka (polnischer Ort) / Schehyni (ukrainischer Ort). Wir bevorzugen diesen kleinen Grenzübergang, da der Übergang an der A4 Korczowa (polnischer Ort) / Krakovets (ukrainischer Ort) viel mehr frequentiert ist und die Abfertigung dort deutlich länger dauert. Danach kommen ca. 370 KM (ohne Autobahn) auf zuerst guten und später immer schlechter werdenden ukrainischen Straßen.

Das kann mit dem Grenzübertritt schon mal 12 Stunden und länger dauern, außerdem müssen wir kurz vor Butschatsch (nach Ternopil) einen Umweg fahren. In der Nähe von Terebowlja wurde die Straße weggespült. Da müssen wir uns einen unbefestigten neuen Weg suchen. Umleitungsschilder sind hier unüblich.

Tag 3 – 25.09.2021 nach Butschatsch / UA

Dieser 3. Reisetag ist anders als die ersten beiden Tage. Obwohl ich bei jedem Transport (seit dem Jahr 2000 – zwanzig Transporte) als Fahrer und Bearbeiter der Grenz- und Zollformalitäten tätig war, beschleicht mich morgens immer ein besonderes GefĂĽhl. Ich kann es schwer definieren. Etwas größere Anspannung, mehr Aufmerksamkeit und Ungewissheit, da keiner voraussagen kann, wie der GrenzĂĽbertritt abläuft. Es kann Schwierigkeiten geben, die man nicht berechnen kann. Diese sind sehr vielfältig, z. B. sehe ich, dass jeder Fernfahrer 10 bis 20 € in seinen Reisepass verstohlen hineinlegt. Das mache ich aus Prinzip nicht, da es den Tatbestand der aktiven Bestechung erfĂĽllt. Der Zöllner oder Grenzbeamte macht sich der passiven Bestechung strafbar. Das gilt auch international und das kann und will ich als Polizeibeamter (heute pensioniert) nicht mitmachen. Unsere GrenzĂĽbertritte haben in den letzten Jahren immer zwischen 5 und 10 Stunden gedauert. Das ist wie ein WĂĽrfelspiel und macht mich etwas unruhig. Weiterhin habe ich erlebt, dass irgendwelche Fehler in den Dokumenten konstruiert werden, die man mit 20 oder mehr Euro bereinigen kann. Also auf ein Neues, man wird sehen, wie es sich heute gestaltet.

Auch heute haben wir uns um 07.00 h zum FrĂĽhstĂĽck getroffen, das auch wieder sehr gut war. Um 08.00 fuhren wir zur polnisch/ukrainischen Grenze los. Nach ca. 60 Minuten erreichen wir die EU-AuĂźengrenze. Hier ist immer auf den letzten KM vor dem polnischen Zollhof langer LKW- und PKW-Stau. 

Unser LKW ist an der Windschutzscheibe und an den rechten und linken Seitenfenstern mit selbstgemachten Schildern gekennzeichnet. Ein groĂźes rotes Kreuz mit der Aufschrift: Humanitäre Hilfe in deutscher und ukrainischer Sprache. Damit fahren wir zuerst einige KM am Stau vorbei. Die StraĂźe wird enger und es stehen drei Reihen PKW Stau auf den letzten 2 KM. Ein Vorbeifahren ist nicht mehr möglich und wir stecken mittendrin fest. Einige PKW-Fahrer haben unsere Schilder gesehen, rangieren, um Platz zu machen und geben uns zu Verstehen, dass wir weiter bis nach vorne zum polnischen Schlagbaum fahren sollen. Das hat sehr gut funktioniert.   

Ich steige aus, gehe mit meinen Unterlagen über den Transport zum Grenzbeamten und erkläre ihm auf polnisch: „Humanitärer Hilfstransport für ein Hospital in der Ukraine“. Er hat verstanden und kündigt uns über Funk an. Wir dürfen auf einer leeren Sonderspur auf den polnischen Zollhof fahren. Ich zeige kurz unsere Reisepässe und die EU-Ausfuhrerklärung, die auch diesmal DB Schenker für uns wieder kostenlos gemacht hat.

Der Beamte ĂĽberprĂĽft die Bilder in den Reisepässen mit unseren Gesichtern und wir dĂĽrfen nach insgesamt ca.15 Minuten zum ukrainischen Zollhof fahren. Bisher hat die Ausreise aus der EU auf diesem polnischen Zollhof immer 2 – 3 Stunden gedauert. Das ist eine ungewöhnlich schnelle Abfertigung. Wir halten an der Einfahrt zum ukrainischen Zollhof an. Hier steht ein Soldat mit MP. Er schreibt unser Kennzeichen auf einen Zettel, nachdem ich ihm auf russisch gesagt habe: „Humanitäre Hilfe fĂĽr ein Hospital in Butschatsch“.  Der Zettel mit unserem Kennzeichen ist jetzt unser Laufzettel.  Erst nachdem wir insgesamt vier unterschiedliche Stempel eingeholt haben, sind wir abgefertigt und dĂĽrfen den Hof verlassen.

Zuerst Passkontrolle – Unsere Gesichter werden wieder mit Passbildern verglichen. Dazu mussten wir uns 30 Minuten anstellen und wir haben den 1. Stempel erhalten.

Nun mit dem Formular vom deutschen BAG zum nächsten Büro. Diesen Beamten lege ich das Schreiben vor, dass wir mit Euro 5 berechtigt sind, einzureisen. Auch hier erhalten den 2. Stempel.

Jetzt zum Büro der Zöllner. Hier warten schon 20 Fernfahrer. Nach ca. 25 Minuten bin ich an der Reihe. Ich lege alles vor und die Angelegenheit wird bearbeitet. Die Zöllner geben den Vorgang zum nächsten Büro. Das sind die sog. Broker, die die Ladeliste in gesonderte Formulare übertragen. Nach ca. 2 Stunden haben wir auch die beiden Stempel erhalten und fahren zum Ausgang. Der Laufzettel wird abgegeben. Das Kennzeichen wird nochmal überprüft und wir dürfen einreisen. Das waren insgesamt 3 Stunden und 15 Minuten. Neuer Rekord. Man muss wissen, dass der osteuropäische Fernfahrer mit dem Stau vor den Grenzen, ca. 60 bis 72 Stunden für den Grenzübertritt benötigt. Ich habe auch mit ukrainischen PKW-Fahrern gesprochen. Diese brauchen 12 bis 20 Stunden, um diese Grenze zu passieren.

Hier muss ich anmerken: Ich bin häufig mit dem Motorrad in den ehemaligen Machtbereich der frĂĽheren Sowjetunion eingereist. 

Von Rumänien nach Moldawien. Von Rumänien in die Ukraine. Von Ungarn in die Ukraine. Von der Slowakei in die Ukraine. Von Polen in die Ukraine. Von Polen nach Belarus. 

Sobald man die Grenze der EU nach Osten ĂĽberschritten hat, befindet man sich als Westeuropäer in einer völlig anderen Welt, die fĂĽr uns fremd und schwer zu verstehen ist. Es gibt in der Ukraine viele Tankstellen. Das Tanken ist fĂĽr uns z. B. ungewöhnlich. Man muss zur Kasse gehen und erklären wieviele Liter getankt werden sollen. Dann bezahlt man diese Literzahl und sie wird abgepumpt. Hilfreich ist es, wenn man etwas ukrainisch oder russisch spricht und versteht.     

Nach 500 Metern Einreise haben wir angehalten, zuerst Geld (ukrainische Grifna) getauscht und danach Diesel getankt, der hier um 0,97 € kostet. Hier wuseln ganz viele Leute rum, hauptsächlich an den Kantoren beim Geldwechsel. Ich fĂĽhle mich nicht sicher und bin froh, als ich wieder bei GĂĽnther im LKW sitze. 

Die Uhr wird eine Stunde vorgestellt und es geht los in Richtung Butschatsch, 370 KM. Zuerst auf den sĂĽdlichen Ring um Lviv (Lemberg), eine sehr groĂźe Stadt mit hohem Verkehrsaufkommen. Auf der HO2, einer sehr gut ausgebauten StraĂźe nach Ternopil, hier muss man die Ausfahrt nach Czernowitz finden. Aber mit dem Navi gibt es Probleme wegen vieler Baustellen und Umleitungen, die nicht ausgeschildert sind. Nach einiger Zeit finden wir die E 85 und sind auf dem Weg in den SĂĽden. Ab jetzt kann man sich nicht mehr auf das Navi verlassen. Es gibt viele kurze, aber unbefestigte StraĂźen mit groĂźen Löchern nach Butschatsch. Das Navi möchte immer den kĂĽrzeren Weg fahren. Das kann aber viel länger dauern, da man  zum Teil nur im 1. Gang fahren kann. Wie kommen gut durch und sind dann in Terebowlja. Hier wurde die StraĂźe weggespĂĽlt. Wir finden eine unbefestigte StraĂźe nach Butschatsch, die aber nicht ausgeschildert ist. Um 18.30 h erreichen wir das Zentrum von Butschatsch. Es ist schon dunkel. Ich rufe Sascha, unseren Dolmetscher, an, der uns 20 Minuten später abholt. Unseren LKW parke ich auf dem Krankenhaus-Gelände vor der dortigen Apotheke. Hier gibt es eine Kamera-Ăśberwachung und er steht einigermaĂźen sicher.

Jetzt beginnen vier angenehme Tage für uns, da wir mit dem gesamten Krankenhaus-Personal ein freundschaftliches Verhältnis pflegen und sie uns bisher jeden Wunsch erfüllt haben. Dazu gehören: die Hauptärzte, die Radiologen, der Apotheker, die Laborärztin, Vera (die Mutter von unserer Dolmetscherin Inna, die in Deutschland lebt). Das Personal aus der Verwaltung und die Kraftfahrer des Krankenhauses, die bis vor einigen Jahren noch mit alten Kfz aus der Sowjet-Zeit fuhren und inzwischen 2 ausgesonderte Rettungswagen aus Wuppertal gespendet bekommen haben. Nicht zu vergessen die örtlichen Zöllner und dazugehörigen Broker, die unser EU-Ausfuhr-Dokument seit 20 Jahren bearbeiten.

Nachdem wir den LKW vor der Krankenhaus-Apotheke geparkt haben, bringt uns Sascha zu einer Gaststätte. Hier warten die Ärzte mit dem Abendessen auf uns. Wir werden freudig begrüßt. Von Oleg, dem ehemaligen Hauptarzt, der inzwischen nach Ternopil versetzt wurde. Von Lilya, der neuen Hauptärztin und von Oxana, der stellvertretenden Hauptärztin. Man muss wissen, dass der Chefarzt hier Hauptarzt heißt.

Es wird ein kurzweiliger Abend mit etwas Wodka, dem landesüblichen Getränk zur Begrüßung. Spätabends fahren wir mit Sascha zu seinem Haus am Ortsrand von Butschasch. Wir wohnen in den beiden Kinderzimmern, da seine Kinder schon erwachsen sind und in Ternopil leben. Nur das Betreten des Grundstückes ist etwas gefährlich, da er einen riesigen sibirischen Hirtenhund hat, der das Haus bewacht. Dieser muss zuerst weggesperrt werden. Das von Sascha gebaute Haus ist neu und gut eingerichtet. Wir schlafen hier sehr gut. 

Tag 4 – 26.09.2021 in Butschatsch und Tovste

Wir treffen uns um 08.00 h zum Frühstück und besprechen den Ablauf dieses Tages. Sascha hat sich freundlicherweise bereiterklärt, uns bis Mittwoch zu fahren  und zu begleiten. Da er sehr gut Deutsch spricht, kann er für uns dolmetschen. Als Erstes möchten wir nach Tovste, Rajon Zalishchycky, fahren. Das Dorf mit 3100 Einwohnern ist 40 km entfernt. 

Hier lebte unser langjähriger Freund und Dolmetscher Petro.  Er verstarb vor 3 Jahren an Krebs und hinterließ eine 37-jährige Witwe (Nadiia) mit dem 3,5 Jahre alten Sohn (Matthäus). Petro konnte sich nur 5 Monate an seinem Sohn erfreuen. Wir haben Spielzeug für den Sohn im Gepäck und eine Geldspende des Vereins für Nadiia, die wir seit einiger Zeit finanziell unterstützen. Sie hatten als Ehepaar ein schweres Leben, da Petro nur ca. 40 Euro Rente als Krebskranker bekam und Nadiia kein Einkommen hatte. Inzwischen lebt Sie von ca. 50 Euro Witwenrente und Kindergeld. In Tovste und Umgebung gibt es für sie keine Arbeit und mit dem Kleinkind ist es ihr auch nicht möglich zu arbeiten. Viele Bewohner aus Tovste arbeiten deshalb in Europa oder USA. Fleisch und z. B. Milch ist deutlich teurer als in Deutschland. Da die Winter kälter und länger als bei uns sind, schafft sie es mit unserer Unterstützung, ein Zimmer in dem kleinen Haus für sich und das Kind zu heizen. 

Das Kind musste nach der Geburt steriles Wasser haben, da das Brunnenwasser nicht sauber ist, das konnte sie nur teuer in einer Apotheke kaufen. Für dieses Wasser hat sich ein Spender aus Wuppertal gefunden, der uns jeden Monat dafür Geld überweist. Somit ist es ihr und dem Kind möglich in Tovste zu überleben, ohne zu hungern oder auf Heizung verzichten zu müssen.

Trotz ihrer Armut hat Nadiia etwas Brot mit Käse und Bier für uns zur Begrüßung vorbereitet. Sie begrüßte uns mit übergroßer Dankbarkeit und Matthäus fängt sofort an, das Spielzeug auszuprobieren. Ein sehr schöner Anblick. Günther und ich unterhalten uns mit Nadiia und sie berichtet von dem Leben in Tovste. Nach der Beerdigung von Petro war sie ganz unten angekommen und hatte keine Zukunft für sich und den kleinen Sohn gesehen. Unsere finanzielle Unterstützung (aus Spendengeldern) hat sie wieder aufgerichtet und ermöglicht ihr mit dem Kind ein menschenwürdiges Leben zu führen. Ich sehe übergroße Dankbarkeit in ihren Augen.

Aktuell haben wir jetzt zu Weihnachten 2021 wieder einen Geldbetrag gesendet, um den Beiden ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten. 

Danach besuchen wir Emil, der auch in Tovste lebt und uns inzwischen gut kennt. Emil züchtet etwas Vieh und schlachtet auch selber. Auch er hat ein schweres Leben, da die wenigen Tiere, die er alleine füttert und später schlachtet, ihm sehr viel Arbeit bereiten. Am Ende gibt es kaum einen Kunden, der das Fleisch bezahlen kann. Ausnahmen sind die Hochzeiten, die coronabedingt nur noch im kleinen Kreis stattfinden. 

Er hat uns zu sich zum Abendessen eingeladen. Er grillt einige selbstgemachte Schafswürstchen und hat auch geräuchertes Nutriafleisch vorbereitet. Es wird ein sehr netter Abend mit unserem Gastgeber.

Tag 5 – 27.09.2021 Zoll in Tschortkiw 

Morgens um 08.00 h starten Sascha und ich zum Krankenhaus, um danach mit dem LKW in die nächst größere Stadt „Schortkiw“ (37 km) zum Zoll zu fahren. Hauptärztin, Stellvertreterin und die Juristin des Krankenhauses kommen ebenfalls um 09.00 h dorthin. Dort treffen wir bekannte Zollbeamte und Broker wieder. Auch hier gibt es eine herzliche Begrüßung, da wir uns über viele Jahre kennen. Aber trotzdem muss ich zuerst unseren LKW auf ein 100 m entferntes, abgeschlossenes Zollgelände fahren. Danach werden die Dokumente  bearbeitet. Broker und Zöllner arbeiten Hand in Hand. Gegen 12.00 h fahren wir zurück zum Kfz-Hof des Krankenhauses mit den Garagen. Hier fahre ich den LKW rückwärts an eine leere Garage. Nun helfen viele Männer des Krankenhauses beim Abladen. Auch hier gibt es eine freundschaftliche Begrüßung. Der schon pensionierte ehemalige Hauptarzt (Pavlo) ist dabei. Er arbeitet immer noch im Krankenhaus, Vera die Laborärztin, Mitarbeiter der Verwaltung, der Apotheker und die Kraftfahrer sind anwesend. Die Juristin, die Hauptärztin, ihre Vertreterin und die Zöllner arbeiten die Ladung anhand der Ladeliste Stück für Stück ab und fotografieren die Artikel. Danach befindet sich alles in der Garage und diese wird mit einer Zollplombe versiegelt. 

Der LKW wird für die nächsten 2 Tage wieder vor der Apotheke mit der Kamera-Überwachung geparkt. Die Ärzte laden die Zöllner und uns zu einem Mittagessen in ein Restaurant ein. Es ist wie immer ein geselliges Zusammensein mit unserem Bericht wie die Hinfahrt verlaufen ist und dem Austausch einiger Informationen über unsere Vereinsarbeit und der Arbeit im Krankenhaus. Ebenso berichten wir gerne über die derzeitigen Verhältnisse in Deutschland und bekommen aktuelle Informationen aus der Ukraine. Diese Zusammenkunft ist immer sehr interessant und informativ für beide Seiten. Diesen Abend lassen wir in Ruhe in Saschas Haus ausklingen.  

Tag 6 – 28.09.2021 Ternopil

Heute Morgen fahre ich nach dem Frühstuck mit Sascha nach Ternopil (70 KM). Oleg der ehemalige Hauptarzt hat uns eingeladen. Er stammt aus Butschatsch und hat bis vor einem Jahr noch dort gewohnt. Nach seiner Versetzung nach Ternopil ist er auch mit seiner Familie in diese Großstadt gezogen und wohnt jetzt am Stadtrand. Die Strecke führt wieder über Terewowlja. Sascha kennt eine andere unbefestigte Umleitung, die uns aber so heftig durchrüttelt, dass ich danach Schmerzen in der Lendenwirbelsäule habe. Bei Oleg im neuen Haus angekommen werden wir von ihm und seiner Ehefrau mit einem guten Kaffee freudig begrüßt.

Oleg hat sich einen Tag frei genommen und Sightseeing mit uns geplant. 

Sascha, Oleg und ich fahren los über Ternopil in einen ca. 30 KM entfernten Ort, um eine restaurierte Burganlage zu besichtigen. Das ist sehr beeindruckend. Hier finden Ritterkämpfe mit Schwertern statt, die Burg ist mit vielen antiken Möbelstücken, mit einer Sammlung gut erhaltenen Schusswaffen ausgestattet und  nicht zuletzt mit einer Kollektion nachgebildeter noch existenter Holzkirchen, die sehr gut geschnitzt sind. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten. Danach geht es in einer nahe liegenden Kleinstadt mit einem befreundeten Arzt zum Mittagessen, der uns gerne und aufmerksam begleitet. Hier gibt es gegenüberliegend eine Apotheke und Oleg kauft für mich ein Pulver gegen meine immer noch vorhandenen Schmerzen an der Lendenwirbelsäule. Erstaunlicherweise habe ich nach 15 Minuten keine Schmerzen mehr. Die Speisekarte bietet eine große Auswahl an Gerichten, von italienischer Küche über viele ukrainische Spezialitäten. Wir speisen sehr gut und fahren danach nach Ternopil zum Hotel „Ternopil“. Das kenne ich noch von vor 10 Jahren. Hier habe ich schon mal gut und preiswert übernachtet, ein großes Hotel. An der Rückfront kann man über Treppen zu einem größeren See heruntergehen. Auf dem See fahren auch Ausflugs-Schiffe, aber bei unserem Erreichen fährt kein Schiff ab. Also machen wir einen längeren Spaziergang am Seeufer und kehren danach in einem Terrassen-Restaurant ein. Ich komme mir fast wie an den Rheinterrassen in Düsseldorf vor. Nach einigen Getränken und einem kleinen Imbiss besuchen wir einen Freund von Oleg. Er besitzt eine Dental-Klinik für Privatpatienten an der Außenseite des Hotels „Ternopil“ neu gebaut. Wir sind erstaunt und hatten so etwas nicht erwartet. Hier gibt es den neusten Stand der Dentaltechnik. 

Die Geräte, alle neu, stammen aus Italien, der Schweiz und Deutschland. Auch in der Ukraine gibt es hauptsächlich große Armut und sehr wenige reiche Personen, die hier gegen Bezahlung eine Behandlung auf hohem Niveau finden. Nach der Besichtigung werden wir noch zu einigen Getränken vom Chef-Dentisten eingeladen. Danach fahren wir bei finsterer Nacht ohne Straßenbeleuchtung zurück nach Butschatsch. 

7. Tag – 29.09.2021 – Butschatsch und Umgebung

Nach dem Frühstück fahre ich mit Sascha ins Krankenhaus. Hier findet sich auch Günther wieder ein, der 2 Tage in Tovste bei Emil geblieben war. Er wurde von einem pensionierten Zöllner gefahren, der mich sehr herzlich begrüßt. Wir kennen uns von vielen früheren Transporten. Er bedankt sich, dass wir immer noch das Krankenhaus seiner Region mit medizinischen Geräten versorgen und schenkt mir eine Flasche Vodka.Wir treffen auf dem Krankenhausgelände Lilya und Oxana die beiden Ärztinnen, die für uns einige Sachen besorgt haben. Wir hatten um etwas ukrainischen Honig und Wein gebeten. Viele Ukrainer imkern selbst. Wir hätten diese Dinge selbstverständlich gerne bezahlt, aber das war unmöglich, wir bekamen mehr als wir mitnehmen wollten und durften nicht bezahlen. Danach fuhren wir noch schnell einige Lebensmittel einkaufen. Ich möchte einigen Vereinsmitgliedern, Unterstützern, Spendern  und Freunden, die uns beim Laden zuhause geholfen haben, frische ukrainische Lebensmittel mitbringen wie: 

zu dieser Zeit frischen Knoblauch, der sehr schmackhaft und scharf ist, frisches GemĂĽse, da der schwarze ukrainische Boden sehr gute Erzeugnisse hervorbringt, Kwas, ukrainisches alkoholfreies Sauerbier (der erfrischende Brottrunk) und etwas Kaviar oder auch Fischrogen in Konserven.

Nach den Einkäufen fuhren wir zum Krankenhaus zurück. Hier werden wir schon für die nächste Besichtigung erwartet. Es geht in ein sehr großes ukrainisch-orthodoxes Zentrum.

Der Name des Zentrums ist: SHRINE of  ZARVANYTSIA MOTHER  of  GOD

Diese orthodoxe Anlage ist 30 – 40 km von Butschatsch entfernt, ländlich gelegen. Wir sind beeindruckt. Diese orthodoxe Anlage besteht aus vielen prächtigen Kirchen, einem Kloster für Mönche und religiösen Gebäuden mit einem Hotel. Alles im sehr schönen Zustand. Wir bekommen einen Mönch zugeteilt, der uns alles erklärt, auch die Innenräume mit Ikonen und Malereien sind sehr beeindruckend. Auf einem großen Rasenplatz vor einer der  Kirchen, sollen sich vor einigen Jahren mehr als eine Million Gläubige zu einem orthodoxen Gottesdienst getroffen haben. Das ist kaum vorstellbar. 

Nach der Führung werden wir noch zu einem Tee in das Verwaltungsgebäude eingeladen. Als der Mönch erfährt, dass ich in der Ukraine wegen der Durchfallgefahr kein Leitungswasser trinke, beschenkt er uns noch mit 20 Liter Mineralwasser. Er übergibt uns Informationsmaterial über dieses Zentrum und eine kleine Ikone. Ich kann mich nur mehrmals für diese Großzügigkeit bedanken und wir verabschieden uns von dem sehr netten Mönch.

Auf dem Weg nach Butschatsch halten wir unterwegs zu einem vorbestellten Essen an. In einem nett eingerichteten Restaurant ist alles vorbereitet. Geschmortes Gemüse, Salate und lecker angerichtete Fleischgerichte. Ich habe erklärt, dass wir nun gerne das gemeinsame Essen bezahlen würden. Aber das ist nicht möglich. Wir waren wieder einmal von unseren Gastgeberinnen eingeladen. Nach etwas landesüblichem Vodka fahren wir nach Butschatsch.

Aber das heutige Sightseeing ist noch nicht zu Ende. Die letzte Besichtigung ist ebenfalls beeindruckend. Es handelt sich um eine der größten Apfel-Plantagen der Ukraine, vielleicht in Europa. Hier werden im Herbst 38 000 Tonnen Äpfel geerntet. Sie befindet sich wenige KM nach dem Ortsausgang von Butschatsch.

Es gibt zuerst, vor der riesigen Plantage, einen Schlagbaum mit Einfahrt-Kontrolle. Wir sind angemeldet und fahren einen langen Weg durch die Apfel-Pflanzungen zum riesigen Fabrik- und Empfangsgebäude. Hier kommt nach kurzer Zeit ein Führer auf uns zu. Da ich diese Plantage schon mal besichtigt habe, kennen wir uns und er nickt mir freundlich zu. Auf dem gesamten Gelände fahren viele Traktoren mit 2 oder 3 Anhängern hin und her, da wir uns in der Erntezeit befinden. Die Äpfel werden in ein großes Gebäude gefahren und hier maschinell gewaschen und verpackt. 

Es gibt auch eine Abteilung, die die Äpfel trocknet und zu Chips verarbeitet. Im Labor werden Proben genommen und wir können einige Geschmacksrichtungen probieren. Zum Abschluss bekommen wir einige Kisten der frisch geernteten Äpfel und verpackten Apfelchips geschenkt. Es ist schon dunkel geworden und wir fahren nochmal zum Verwaltungsgebäude des Krankenhauses mit den beiden Ärztinnen. Sie laden uns im Zimmer der Chefärztin zu einem kleinen Imbiss und etwas ukrainischem Bier ein. Hier besprechen wir, welche medizinischen Geräte dem Krankenhaus fehlen und 1. Priorität haben, wie z. B. ein Defibrillator. Danach fahren Sascha, Günther und ich zu Saschas Haus, um ein letztes Mal bei ihm zu übernachten.    

8. Tag – 30.09.2021. – RĂĽckreise 

Nach dem Frühstück brechen wir schnell auf und werden gegen 08.00 h zum Krankenhaus gefahren. Es haben sich alle eingefunden, um uns zu verabschieden. Der Apotheker übergibt uns noch 2 Fläschchen mit 97 prozentigen Alkohol. Das ist Desinfektionsmittel für Hände und Fahrzeugteile im Innenraum des LKW, frisch für uns gebrannt. Nach herzlicher Verabschiedung starte ich den LKW für die Heimreise. Die nächsten fast 1700 KM liegen vor uns. Die nicht beschilderte Umleitung bei Terewowlja finde ich ohne Probleme. 

Wir fahren ohne Unterbrechung bis zur EU-Außengrenze. Wenige KM vor der Grenze tanke ich den LKW nochmal mit preiswertem ukrainischen Diesel voll, auch um noch umgetauschtes ukrainisches Geld zu reduzieren. Einige KM vor dem Ortseingang von Schehyni, der letzten ukrainischen Stadt vor der Grenze, haben sich mindestens fünf Kilometer LKW aufgestaut. An dem Stau fahren wir vorbei, haben dabei aber versäumt, den Laufzettel für die Grenze zu empfangen. Das ist eine neue Regelung, die ich nicht kannte. Am Schlagbaum zur Einfahrt zum Zollhof fordert der Grenzsoldat von mir den Zettel. Nach einiger Diskussion stellt er uns einen Laufzettel aus, das macht er nur, weil wir die sichtbaren Schilder „Humanitäre Hilfe“ im Fenster haben. 

Ich fahre danach zur rechten Seite des Zollhofes ca. 300 m vor, linksseitig werden die PKW abgefertigt. Auf beide Seiten sind alle Fahrzeugspuren übervoll. Die Abfertigung mit den erforderlichen Stempeln, wie Passkontrolle, Vorlage unseres EU-Ausfuhrdokumentes (das vom örtlichen Zoll beim Entladen geschlossen wurde) usw. läuft recht schnell ab. Wir reihen uns in die LKW-Schlange in Richtung polnischer Zollhof ein. Am polnischen Schlagbaum kommt die große Katastrophe. Der polnische Beamte erklärt mir auf Englisch, dass unser LKW gescannt werden muss. Ich vermute, dass der Scann zur Auffindung von Flüchtlingen, die seit einiger Zeit über Belarus nach Polen gelangen wollen, neu installiert wurde.  Das bedeutet, der Scan dauert 50 Minuten und wir haben 10 LKW vor uns. Es gibt keine andere Möglichkeit, auch keine Ausnahme für „Humanitäre Hilfe“. Also hinten anstellen und alle 50 – 55 Minuten 20 Meter vorfahren. Es gibt während der gesamten Zeit keine Möglichkeit eine Toilette zu nutzen. Nach endlos langer Zeit sind wir vor der Halle, in der unser LKW gescannt wird. Wir warten draußen im Dunkeln bei kalter und feuchter Witterung. Danach dürfen wir bis zum polnischen Zollgebäude vorfahren. 

Ich finde im Zollgebäude einen Zöllner, dem ich unsere Dokumente vorlege. Nach 15 Minuten kommt er zum LKW und will jetzt alles nochmal persönlich untersuchen, die Ladefläche mit leeren Transportboxen, den Innenraum und das gesamte Gepäck. Hier wurde uns „Live“ vorgeführt, wie schlecht die osteuropäischen LKW-Fahrer vom polnischen Zoll behandelt werden. Der Zöllner, es ist kurz vor dem Schichtwechsel zum Nachdienst, ist alkoholisiert. Seine Vodkafahne ist deutlich zu riechen. Ich muss auf die Ladefläche klettern und alle Boxen öffnen, der Innenraum wird schnell durchwühlt. Danach nimmt der Zöllner alle Gepäckstücke, öffnet sie und wirft den Inhalt auf den dreckigen Boden des Hofes. Unser lautstarkes Protestieren wird ignoriert und er starrt uns nur böse an. Aber hier muss man kleine Brötchen backen und Ruhe bewahren, sonst lässt er uns noch länger stehen. Nach dem er nichts Illegales gefunden hat, dürfen wir tatsächlich in Richtung Ausfahrt des Zollhofes fahren. Inzwischen sind wir sehr müde und ich fahre noch die letzten 80 KM zum Hotel nach Rzeszow. Da wir nun kurz vor 23.00 h im Hotel ankommen, gibt es nichts mehr zu Essen und Trinken. Auf Bitten an der Rezeption bekommen wir noch ein Getränk und gehen schlafen.

9. Tag – 01.10..2021 – Nach Görlitz / Jgorzelec

Ich habe den LKW schon gegen 07.30 h geholt und vor das Hotel gefahren. Nach dem Frühstück brechen wir zur polnischen A4 auf, um in Richtung Krakau, über Oberschlesien nach Jgorzelec zu fahren. Wir machen in Oberschlesien einen kurzen Stop, um 6 KM von der Autobahn entfernt, zum Hotel „Antek“ zu fahren, 46-060 Zlinice. Hier gibt es den besten Apfelstrudel Polens. Ich muss ein großes Blech für Unterstützer des Vereins mit nach Deutschland bringen. In diesem Hotel wird noch nach alten deutschen Rezepten in der Konditorei gebacken und in der Metzgerei gewurstet. Ich habe hier schon zwei Mal gewohnt und kann es wirklich empfehlen, bestes Preis-Leistungsverhältnis. Es geht weiter und es gibt wie immer nur kurze Aufenthalte vor den Kassenhäusern, um die Autobahngebühren zu bezahlen. In Jgorzelec tanken wir nochmal mit preiswertem polnischen Diesel voll und übernachten wie auf dem Hinweg im polnischen Pensionat kurz vor der deutschen Grenze.

10. Tag – 02.10.2021 – nach Wuppertal

Nach dem sehr guten FrĂĽhstĂĽck nehmen wir die letzten 660 KM in Angriff. Das funktioniert an einem Samstag in Deutschland sehr gut und ohne Stau. Wir verabreden uns fĂĽr Sonntagvormittag, um den LKW zu reinigen.

Am Sonntag wird der LKW von innen gereinigt. Das Armaturenbrett geputzt, die Sitze gesaugt und die Fußmatten gewaschen. Der LKW war, als ich ihn abholte, von innen nicht gereinigt. Wenn wir das KFZ abgeben, ist es jedesmal blitzsauber. Das macht sich bemerkbar, wenn wir ihn im nächsten Jahr benötigen. 

Wer saubere Fahrzeuge zurückgibt, wird auch gerne wieder beim Verleihen berücksichtigt. Ich tanke noch einmal voll und wir fahren zum Betriebshof der AWG Wuppertal. Inzwischen macht die Hinterachse laute mechanische Geräusche. Vermutlich hat diese auf den langen Strecken etwas gelitten. Bei der Abgabe des Fahrzeuges weise ich nochmal daraufhin. 

Damit haben wir auch in 2021 unseren jährlichen Hilfstransport mit vielen Helfern, Spendern und Unterstützern hinter uns gebracht. Eine interessante und anstrengende Fahrt, die ich gerne in 2022 wiederholen möchte.

Peter Klein

29.12.2021